Aus der Sicht des Tieres: Virtuelle Kuh- oder Schweinebrille
Nachdem Vion als erstes Schlachtunternehmen für mehr Tierschutz bereits die VR-„Kuhbrille“, entwickelt vom Landwirtschaftlichen Bildungszentrums (LBZ) und C.O.M. Wetzlar, einsetzte, folgt ab Frühjahr 2024 die virtuelle „Schweinebrille“. Dafür wurde eine Software geschaffen, die die Funktionsweise von Schweineaugen imitiert und auf virtuelle „Brillengläser überträgt“. Das ermöglicht Benutzern der Brille, die Umgebung aus der Sicht eines Schweines zu erleben. Vion verwendet die innovativen Brillen zur Fortbildung von Mitarbeitern und Tierschutzbeauftragen sowie zur Optimierung von Baumaßnahmen in Schlachthofställen.
Bei Vion ist Tierschutz fester Bestandteil der Unternehmensstrategie und um diesen fortlaufend voranzutreiben, nutzen wir neue Technologien und wissenschaftliche Erkenntnisse. So wie die „virtuelle“ Kuhbrille, die wir als erstes Unternehmen 2021 testeten und zur Fortbildung unserer Mitarbeiter und Tierschutzbeauftragten sowie zur Optimierung von Baumaßnahmen in den Schlachthofställen nutzen. Jetzt folgt eine neue Entwicklung, das Pendant für Schweineaugen. Das Tragen der der Brillen ermöglicht Benutzern, die Umgebung aus der Sicht des Tieres zu erleben.
„Wer einmal selbst erlebt hat, wie Kuh oder Pferd ihre Umwelt wahrnehmen, kann die Tiere besser verstehen und besser mit ihnen umgehen. Mit dem Einsatz des Simulators kann die Wahrnehmung der Menschen für die Tiere verändert werden, Stallsysteme können optimal auf das Tierwohl ausgerichtet werden und Menschen kann die Wahrnehmung von Tieren besser vermittelt werden. Dadurch wird Tierschutz gestärkt“, so Peter Menzel, Entwickler der VR-Kuh-Brille (C.O.M). Mit den innovativen Brillen können zusätzlich die Wege der Tiere optimiert werden, wie beispielweise der Zutrieb zur Betäubung. Entsprechende bauliche Maßnahmen können dort dazu beitragen, das selbstständige Vorwärtsgehen in der Gruppe zu unterstützen und den Herdentrieb der Tiere zu nutzen.
Entwickelt wurde die virtuelle Kuhbrille vom Landwirtschaftlichen Bildungszentrums (LBZ Echem) und C.O.M. GmbH Wetzlar. Dabei imitiert eine Software die Funktionsweise der Tieraugen und überträgt dies auf virtuelle „Brillengläser“ . So sieht man in der Virtual Reality beispielsweise, dass Rinder ein Sehfeld von ca. 330° Grad haben und hinter sich nichts sehen. Zudem können sie nur im vorderen Bereich scharf sehen und reagieren deutlich langsamer auf Helligkeitsveränderungen als Menschen. Erst wenn die Anpassung des Rinderauges erfolgt ist, bewegt sich das Tier fort.
Mehr Informationen zu dem Tieraugen-Simulator gibt es hier: C.O.M. | Tieraugen-Simulator (com-gmbh.de)
Mit den innovativen Schulungen haben unsere Mitarbeitende mehr Verständnis dafür, wie die Tiere sehen und sich bewegen. Zudem sind Erkenntnisse bereits in den Umbau von Rinder-Standorten geflossen und bringen für die Kühe, Bullen und Rinder signifikant mehr Ruhe in die Abläufe.