Im Jahr 2023 hat Vion einen entscheidenden Schritt unternommen, um das nachhaltigste Proteinunternehmen Europas zu werden. Das Unternehmen setzt sich für den Aufbau datengesteuerter, nachhaltiger Lieferketten ein, die sicherstellen, dass sowohl Kunden als auch Landwirte ihre ESG-Ziele (Environmental, Social, Governance) erreichen können.
Vion hat beschlossen, seine deutschen Aktivitäten zu veräußern und sich auf die Stärkung seiner Aktivitäten in den Benelux-Ländern zu konzentrieren. Im Laufe des Jahres 2023 und bis ins Jahr 2024 hinein hat Vion verlustbringende Einheiten abgestoßen und andere Einheiten in Deutschland erfolgreich verkauft.
Das erfolgreiche, 2023 aufgenommene Programm „Change that Matters“ wird in den kommenden Monaten abgeschlossen werden und seine vollständige Wirkung erwartungsgemäß bis 2025 entfalten. Die mit dieser Umstrukturierung verbundenen Kosten haben sich auf das Nettoergebnis des Unternehmens ausgewirkt.
Ein neues Managementteam wird die Vision vorantreiben und die Führungsrolle von Vion in der nachhaltigen, verantwortungsvollen Lebensmittelproduktion sicherstellen.
Finanzielle Kernaussagen (1):
- Vion steigerte seinen Umsatz um 5% auf 5,1 Mrd. EUR, was vor allem auf die hohen Schweinepreise in den Heimatmärkten zurückzuführen ist. Diese Preise wiederum führten zu einer eingeschränkten Exportmöglichkeit – einem Hauptgrund dafür, dass das Verkaufsvolumen um 6.9% rückläufig war.
- Das normalisierte EBITDA stieg von 67.4 Millionen EUR in 2022 auf 74.7 Millionen EUR in 2023.
- Das normalisierte EBIT für 2023 beläuft sich auf 11.9 Millionen EUR (0.5 Millionen in 2022).
- Wertminderung und Restrukturierungskosten zur Unterstützung unserer Transformation beliefen sich auf 38 Mio. EUR (58,2 Mio. EUR im Jahr 2022).
- Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (verlustbringende Standorte in Deutschland) belief sich auf 49,5 Mio. EUR (28,7 Mio. EUR im Jahr 2022).
- Das Unternehmen weist ein negatives Jahresergebnis von 89,7 Mio. EUR (2022: 108 Mio. EUR) aus. In diesem Ergebnis enthalten sind Transformationskosten und Verluste aus aufgegebenen Geschäftsbereichen.
- Marktrisiken wie geringere Herdengrößen, starke Preisschwankungen und Tierkrankheiten sowie der Zeitpunkt der Veräußerungen in Deutschland bleiben Herausforderungen der Unternehmensfortführung.
- Management mildert die Risiken durch das Transformationsprogramm Change that Matters, die Veräußerung von deutschen Vermögenswerten und die Refinanzierung von Vion.
- Das Transformationsprogramm „Change that Matters“ führte 2023 zu Verbesserungen in Höhe von mehr als 90 Millionen Euro, zu denen mehr als 300 Initiativen im gesamten Unternehmen beitrugen.
- Der erwartete Abschluss der Veräußerungstransaktionen in Deutschland im Jahr 2025 wird Vion ermöglichen, sich entsprechend dem künftigen Bedarf zu refinanzieren.
- Die Liquiditäts- und Eigenkapitalquote sind nach wie vor angemessen, wobei die höheren Schweine- und Rindfleischpreise einen überdurchschnittlichen Einfluss haben.
(1) Der Jahresabschluss 2023 wurde durch die aufgegebenen Aktivitäten in Deutschland beeinflusst. Zu Vergleichszwecken hat Vion auch die Finanzzahlen der aufgegebenen Standorte für 2022 herausgelöst.
Der intensive Wettbewerb auf dem Weltmarkt für Schweinefleisch aus den USA, Südamerika und China in Verbindung mit politischen und regulatorischen Herausforderungen im europäischen Agrarsektor, Inflation, veränderten Verbraucherpräferenzen und anderen Faktoren hat zu einem strukturellen Rückgang der Exporte außerhalb der EU, schrumpfenden Herdengrößen in Nordeuropa und erhöhten Tierpreisen innerhalb der EU geführt.
Wie zu Beginn dieses Jahres angekündigt, verlagert Vion seinen strategischen Schwerpunkt auf die Förderung von Tierschutz- und Nachhaltigkeitsstandards in Zusammenarbeit mit Landwirten, Kunden und Partnern in der Benelux-Region. Die Stärkung der Beziehungen zu Einzelhandels- und Lebensmitteldienstleistungskunden in ganz Europa wird es Vion ermöglichen, seine nachgelagerte Verarbeitung auszuweiten und Produkte und Dienstleistungen mit Mehrwert zu verbessern. Dies wird die Abhängigkeit vom volatilen globalen Rohstoffexportmarkt verringern. Ziel ist es, das nachhaltigste Proteinunternehmen Europas zu werden, das sowohl tierische als auch pflanzliche Proteine anbietet.
Im Zuge des Transformationsprogramms „Change that Matters“ haben mehr als 300 Initiativen trotz der oben genannten Herausforderungen bereits zu Verbesserungen von 90 Mio. EUR geführt. Ziel des Programms ist eine jährliche Verbesserung von 150-200 Mio. EUR bis 2025, um die Effizienz und Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.
„Mit einer schlankeren und fokussierteren Organisation werden wir besser in der Lage sein, unsere Investitionen in datengesteuerte Ketten, Nachhaltigkeit und Tierschutz zu lenken, die weiterhin im Mittelpunkt unserer Strategie stehen. Dies wird nicht nur unser operatives Geschäft stärken, sondern auch einen dauerhaften positiven Einfluss auf die gesamte Kette haben“, sagt Ronald Lotgerink, CEO der Vion Food Group.
Ziel: Klimaneutralität bis 2045
Im Jahr 2023 hat Vion Fortschritte bei der Reduzierung von Emissionen und der Förderung der Nachhaltigkeit gemacht. Das Unternehmen hat seine Ziele wissenschaftsbasiert validiert (SBTi) und spezialisierte Teams gebildet, die sich auf die Reduzierung der Klimaauswirkungen konzentrieren.
Vion konzentrierte sich auch auf den Ausbau seiner Blockchain-gestützten Dateninfrastruktur und die Vernetzung von Schweinehaltern, um die Genauigkeit der Berechnungen des CO2-Fußabdrucks zu verbessern. Vion hat die Zahl der angeschlossenen niederländischen Milchviehhalter deutlich erhöht. Als Teil seiner Scope-3-Emissionsstrategie hat Vion Anforderungen an die Treibhausgasemissionen in seinen Verhaltenskodex aufgenommen, der Teil der Lieferantenbewertung sein wird.
Neues Management Team
Im Rahmen der laufenden Umstrukturierung setzt Vion mit Beginn des nächsten Jahres einen neuen Vorstand ein. Tjarda Klimp, derzeit CFO, wird in die Rolle des CEO wechseln, während Mattijn Bak, derzeit Chief Transformation Officer (CTO), die Position des CFO übernehmen wird. Darüber hinaus wird Leon Cuypers, der derzeitige Chief Operating Officer (COO) für die Benelux-Länder, als COO weiterhin das operative Geschäft von Vion in der Kernregion des Unternehmens leiten.