Faire Preisgestaltung
Faire Preisgestaltung ist wichtig für die Stabilität in der Lieferkette und damit letztlich für alle Partner der Lieferkette. Als zentraler Akteur in den Lieferketten haben wir Einfluss auf deren strukturelle Entwicklung. Außerdem setzen wir uns für eine faire Verteilung des Wertes in der Produktionskette und für die Steuerung der Volatilität ein.
Faire Preise wirken sich auf alle Beteiligten in der Lieferkette aus und können nur durch die Zusammenarbeit der wichtigen Akteure erreicht werden. Deshalb arbeiten wir sowohl mit unseren Kunden (Einzelhandel, Verarbeiter und Lebensmitteldienstleister) als auch mit den Landwirten intensiv zusammen, um innovative und nachhaltige Preismodelle zu entwickeln. Der Schwerpunkt unserer Bemühungen liegt dabei auf den Landwirten, da der traditionelle Schweinezyklus sie am meisten betrifft.
Die Marktlage
Traditionell sind die Preise für Rinder und insbesondere für Schweine volatil. Typisch für den Schweinemarkt sind eine kurzfristige Ausrichtung und eine schwankende Nachfrage und ein schwankendes Angebot, was sich auf die Spotpreise auswirkt, wobei der internationale Markt von Händlern dominiert wird. Ein besser vorhersehbares Angebot an Tieren und eine geringere Preisvolatilität liegen im Interesse aller an der Lieferkette Beteiligten, damit sie ihre Risiken steuern können.
Politik und Verpflichtungen
Eine kurze Zahlungsfrist ist für die Landwirte wichtig. Vion bezahlt seine Landwirte innerhalb eines kurzen Zeitrahmens und trägt so dazu bei, die Betriebskapitalsituation auf der Ebene der Landwirte zu entlasten.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Art und Weise, wie der Wert auf die Partner in der Lieferkette verteilt wird, was maßgeblich vom Markt beeinflusst wird. Wir wollen sicherstellen, dass jeder Partner in der Lieferkette genug Geld verdient, um sein Geschäft betreiben zu können. Für uns bedeutet „fair“, dass keine einzelne Partei übermäßig mehr verdient als andere Parteien in der Lieferkette. Wenn es ein Ungleichgewicht gibt, ist das im Allgemeinen nicht gut für die Kontinuität der Lieferkette.
Vion ist bestrebt, seine Preis- und Vertragsmodelle zu verbessern, um eine faire Verteilung des Wertes in der Produktionslieferkette zu unterstützen und die mit dem traditionellen Schweinezyklus verbundene Volatilität zu vermeiden. Dazu gehört auch die Preisgestaltung beim Kauf von Tieren, die den Erfolg und die Kontinuität der Betriebe der Landwirte unterstützt. Der Preis, der den Landwirten gezahlt wird, hängt jedoch in hohem Maße davon ab, dass der internationale Fleischmarkt einen fairen Preis zahlt und folglich die Kunden von Vion bereit sind, dieses Preisniveau zu akzeptieren.
Wir sind der Meinung, dass eine faire Preisgestaltung im Interesse der gesamten Lieferkette, einschließlich der Gesellschaft im Allgemeinen, liegt
Neue Preissysteme
Im Jahr 2021 führten Vion und Albert Heijn ein stabiles Preissystem innerhalb der Albert Heijn-Kette ein. Dieser Preis setzt sich zu 50 % aus dem Selbstkostenpreis und zu 50 % aus dem Marktpreis zusammen. Innerhalb der PLUS-Kette haben Vion und PLUS eine spezielle Preisregelung entwickelt. Beide Systeme tragen dazu bei, die Kontinuität der teilnehmenden Schweinehalter zu sichern und ein gesundes Einkommensmodell zu gewährleisten. Im Jahr 2022 wird Vion weiterhin an neuen Preissystemen innerhalb bestehender und neuer Building Balanced Chains arbeiten.
Ziele
Das letztgenannte System bietet mehr Stabilität in der Lieferkette für alle beteiligten Parteien. Unser Ziel für die Niederlande ist, dass im Jahr 2022 80 % der gelieferten Schweine von Landwirten stammen, die an Good Farming Balance teilnehmen. Unser Erfolg lässt sich auch an der Marktpräsenz und der Kontinuität innerhalb der Lieferketten messen. Mit den meisten unserer Schweinehalter haben wir einen Vertrag mit einer Kündigungsfrist von einem Jahr.
Das Good Farming Balance-Konzept ist auch für deutsche Schweinelieferanten verfügbar. Das Konzept wurde an den deutschen Markt angepasst und unterscheidet sich leicht von dem Good Farming Balance-Konzept für den niederländischen Markt. Es stützt sich auf drei Säulen: größere Auswahl an Schweinearten, Deckungsbeitrag und Kontinuität.
Die deutsche Marktstruktur mit Schweinehändlern ist völlig anders als in den Niederlanden. Im Jahr 2021 stammten 19 % der angelieferten Schweine von Landwirten, die an Good Farming Balance teilnehmen. Im Jahr 2022 wollen wir 25 % erreichen. Unser mittelfristiges Ziel für Deutschland ist, dass im Jahr 2025 50 % der angelieferten Schweine von Landwirten stammen, die an Good Farming Balance teilnehmen.
Nachrichten & Geschichten
Mit unseren Initiativen zur fairen Preisgestaltung tragen wir dazu bei, dass die Märkte für Nahrungsmittelrohstoffe reibungslos funktionieren und extreme Preisschwankungen bei Nahrungsmitteln begrenzt werden. Wir fördern auch die faire und gerechte Aufteilung der Vorteile, die sich aus genetischen Ressourcen ergeben. Auf diese Weise haben wir einen positiven Einfluss auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung 2.c und 15.6. Die Preisgestaltung wird immer Teil von Geschäftsverhandlungen sein, aber Vion hat keine direkten negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft, wenn es um eine faire Preisgestaltung geht. Wir sind der Meinung, dass eine faire Preisgestaltung im Interesse der gesamten Lieferkette liegt, einschließlich der Gesellschaft im weiteren Sinne.
Aufbau ausgewogener Lieferketten
Wir verfügen über eine Reihe bestehender Lieferketten, zum Beispiel für Robusto und De Groene Weg, und haben spezielle Lieferketten für bestimmte Kunden wie die niederländischen Einzelhändler PLUS und Albert Heijn. Wir nehmen diese bestehenden Lieferketten als Ausgangspunkt und bringen unsere Partner innerhalb dieser Ketten zusammen. Damit wollen wir sicherstellen, dass alle Partner als Lieferkette gut funktionieren.
Ein gutes Beispiel ist unser wachsendes Konzept mit dem Zertifikat Geprüfte Qualität Bayern (GQB).
Mit unseren Partnern in der Lieferkette diskutieren wir Themen wie Futtermittel, Tierschutz, Logistik und Energie, da sie die Kosten der Landwirtschaft beeinflussen. Diese Themen stehen in engem Zusammenhang mit einer fairen Preisgestaltung und gewinnen zunehmend an Bedeutung. Um gelernte Informationen zu teilen und die Leistung innerhalb der Lieferkette zu verbessern, arbeiten wir mit einer Datenkooperation namens JoinData zusammen und haben unsere eigene Blockchain, die Vion Pork Chain VISION, entwickelt.
Im Jahr 2021 wurde die Good Farming Star-Lieferkette an die Blockchain angeschlossen, was bedeutet, dass die Daten für die gesamte Lieferkette transparent sind.
Wir sind der Ansicht, dass eine faire Preisgestaltung im Interesse der gesamten Lieferkette, einschließlich der Gesellschaft im Allgemeinen, liegt
Good Farming Balance
Die große Mehrheit unserer Lieferanten wählt das PIG-Preissystem. Im Februar 2021 erhielten Landwirte mit einem Good Farming Balance-Vertrag auf der Grundlage des PIG-Systems eine zusätzliche Zahlung, um sicherzustellen, dass der Preis dem aus einem Portfolio repräsentativer internationaler Preise abgeleiteten Benchmark-Durchschnitt entsprach.
Aufgrund der Corona-Maßnahmen im Jahr 2020 und des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland sind die internationalen und nationalen Fleischmärkte ins Ungleichgewicht geraten. Für die Niederlande sind in den Jahren 2020 und 2021 einige wichtige internationale Märkte vorübergehend verloren gegangen. Aufgrund der gestörten Marktsituation wurde das PIG-System in der 15. Woche 2020 vorübergehend eingestellt. Vion hat nun eine geeignete Lösung für das Jahr 2022 gefunden und wird mit Wirkung vom 1. Januar 2022 ein überarbeitetes PIG-System einführen. Das überarbeitete PIG-System ist ein Preis, der auf einem Benchmark-Durchschnitt basiert, der aus einem Portfolio von repräsentativen nationalen und internationalen Preisen und dem EU-Schlachtkörperindex abgeleitet wird.
Nachrichten & Geschichten
Erläuterung der Ergebnisse
Unser Ziel für 2021 für den Prozentsatz der gelieferten Schweine, die von Landwirten stammen, die an Good Farming Balance teilnehmen, war 75% für die Niederlande und 25% für Deutschland. Das Ziel für die Niederlande wurde erreicht, und das Ziel für Deutschland wurde fast erreicht.
Die Schweinehalter in Deutschland sahen sich mit noch nie dagewesenen Umständen konfrontiert. Die Afrikanische Schweinepest führte zu einem Exportverbot für Schweinefleisch und ein Überangebot an Fleisch innerhalb der EU führte zu einem enormen Preisverfall bei Schweinefleisch. Für viele deutsche Landwirte war diese Unsicherheit auf den Märkten ein Grund, Entscheidungen über neue Verträge zu verschieben.